Im klassischen Sinne versteht man unter dem Begriff CarSharing „Auto teilen“. Bereits Anfang der 90iger Jahre entstanden die ersten Angebote. Unter dem Begriff „Stadtteilauto“, „Gemeinschaftsauto“ oder „Nachbarschaftsauto“ entstand damals schon die Idee sich in Stadtteilen ein Auto zu teilen und sich dieses stunden-, tage- oder wochenweise auszuleihen. Heute ist das Thema in aller Munde, wobei man zwischen stationsbasierten und stationsunabhängigen bzw. flexiblen Angeboten unterscheidet. Stationsbasiertes CarSharing ist die klassische Form des CarSharings, welche in knapp 750 Städten und Gemeinden in Deutschland angeboten werden. An festen Mietstationen können mit Hilfe einer Kunden-/ Chipkarte oder mit dem Smartphone Fahrzeuge stunden-, tage- oder wochenweise ausgeliehen werden. Zum Beenden der Fahrt müssen die Fahrzeuge dann wieder zur ursprünglichen Mietstation zurückgebracht werden. Das flexible CarSharing unterscheidet sich vom klassischen stationsbasierten Angebot darin, dass Fahrzeuge an einer beliebigen Stelle innerhalb eines festgelegten Geschäftsbereiches flexibel gebucht und auch wieder abgestellt werden können. Eine Rückgabe des Fahrzeugs an der Stelle, wo es gemietet wurde, was beim stationsabhängigen Angebot Voraussetzung ist, ist beim flexiblen CarSharing nicht notwendig. Benzinkosten und Parkgebühren sind dabei inklusive.
Carsharing kann eine sinnvolle Alternative zum klassischen Autovermieter darstellen. Man kann die Buchung und Fahrt direkt starten, ohne an Öffnungszeiten von Büros der klassischen Autovermietungen gebunden zu sein. Eine persönliche Übergabe der Fahrzeuge findet nicht statt. Generell ist CarSharing für viele Menschen interessant, die kein eigenes Auto besitzen oder ihres nicht täglich nutzen. Vor allem für Menschen, die in Metropolen wohnen, wo der Parkdruck und das Verkehrsaufkommen sehr hoch ist, ist CarSharing als Alternative zum eigenen Auto und als Ergänzung zum ÖPNV eine geeignete Alternative. Während sich die flexiblen Carsharing Angebote eher für spontane „One-Way-Fahrten“ eignen und dabei die Flexibilität an erster Stelle steht, richtet sich das klassische stationsbasierte Angebot in erster Linie an Anmietungen, die mehrere Stunden oder Tage andauern. Bei einer längeren Anmietung sind die stationären Angebote in der Regel günstiger als die flexiblen Anbieter.
Betrachtet man ganz allgemein die Kostenseite, so lohnt sich CarSharing laut verschiedenen Studien für diejenigen Personen, die ein eigenes Auto besitzen und im Jahr weniger als 7500 Kilometer fahren. Beim eigenen Auto fallen neben den Anschaffungskosten Fixkosten wie Steuern, Versicherungen, Reparaturen und Inspektionen an, die sich auf mehrere hundert Euro im Monat belaufen können. Und das auch dann, wenn das Auto die meiste Zeit im Monat nicht bewegt wird und steht. Laut Studien Aussagen lassen sich in so einem Fall beim Umstieg jährlich mehr als 1000 € sparen.
Sixt bietet mit SIXT Share ein flexibles CarSharing Angebot in mittlerweile 8 Städten in Deutschland an. Viele verschiedene Automarken stehen dabei zur Miete zur Verfügung, da der Autoverleiher SIXT natürlich auf einen großen Fuhrpark zurückgreifen kann. Die Sixt Share Flotte beinhaltet vom Renault Zoe (elektrisch) über Skoda Octavia, Golf bis hin zu verschiedenen Audi-Modellen (A3, A4, Cabrio) ein breites Spektrum an Fahrzeugen. SIXT Share bietet neben dem flexiblen Mieten und Abstellen der Fahrzeuge im Stadtzentrum auch die Möglichkeit an, Fahrzeuge an den verschiedenen SIXT-Stationen in ganz Deutschland abzugeben. Das Angebot SIXT Share verbindet damit die klassische Autovermietung mit einem flexiblen Carsharing und wirbt dabei mit einem deutschlandweiten Geschäftsgebiet.
Um Sixt Share nutzen zu können benötigt man die klassische SIXT App, die der Autovermieter schon länger seinen Kunden anbietet. Mit Hilfe der App kann man sich in wenigen Minuten registrieren. Dort erfolgt neben dem Registrieren die Validierung des Führerschein, des Ausweises und der Kreditkarte. Im Anschluss kann man mit Hilfe der App Fahrzeuge finden und Sixt Share reservieren. Das Öffnen des Sixt Share Fahrzeugs erfolgt dann ebenfalls per App. In der App findet man ebenfalls sämtliche Sixt Share Bedingungen, Informationen zu Sixt Share Versicherung und zum Sixt Share Tanken.
Im Gegensatz zu anderen flexiblen Carsharing Anbietern verfolgt Sixt Share ein innovatives Preismodell. Demnach können Autos nicht nur Minutenweise sondern Sixt Share mehrere Tage gemietet werden, wobei die App immer zum Best Price abrechnet. Die maximale Mietlänge beträgt dabei 28 Tage. Die Sixt Share Preise variieren je nach Fahrzeugmodell und Mietdauer. Grundsätzlich fallen Sixt Share Kosten von 9 Cent/ pro Minute, wobei dieser Preis wie gesagt je nach Fahrzeugmodell auch höher ausfallen kann. Bei längeren Mieten ist der Preis allerdings auf einen entsprechenden Tagessatz gedeckelt. Demnach kostet ein Sixt Share Cityflitzer (zum Beispiel Seat Leon) für einen Tag 69 Euro, ein Premium Kleinwagen (zum Beispiel BMW 1er, Audi Q2) 79 Euro und ein Raumwunder (zum Beispiel VW Passat Kombi, Audi A3) 89 Euro. Die Preise variieren je nach gewählter Fahrzeuggruppe Iund werden zum Zeitpunkt der Reservierung in der App angezeigt. Standardmäßig beträgt die Sixt Share Selbstbeteiligung im Schadensfall im Standardtarif von 9 Cent pro Minute bis zu 950 Euro. Diese Selbstbeteiligung lässt sich allerdings auf 450 Euro reduzieren. Hierfür bietet Sixt Share einen Basis Schutz an, der ab 4 Cent pro Minute (12 Euro am Tag) zusätzlich gebucht werden kann. Beim Smart Schutz entfällt die Selbstbeteiligung im Schadensfall komplett. Dieser kostet 8 Cent pro Minute bzw. 22 Euro am Tag und ist ebenfalls zusätzlich buchbar.
Laut Angaben des Bundesverbandes CarSharing gibt es in Deutschland mehr als 20.000 CarSharing-Fahrzeuge bei ca. 150 verschiedenen CarSharing Organisationen mit 2,4+ Millionen registrierte CarSharing-Nutzer. Klassische stationsbasierte CarSharing Angebote, also die Miete und Rückgabe eines Autos an einer festen Station, gibt es in ca. 740 Städten und Gemeinden in Deutschland. Das stationsunabhängige, flexible CarSharing, also die Miete und Rückgabe eines Autos überall in einem festgelegten Gebiet, findet sich laut Angaben des Bundesverbandes CarSharing in ca. 20 Städten, zumeist Großstädte. Zu den größten flexiblen Carsharing Anbietern gehören neben Sixt Share zum Beispiel Share Now, MILES und We Share.
SHARE NOW: Zu den größten CarSharing Anbietern zählen car2go von Daimler und DriveNow von BMW. Beide Anbieter fusionierten vor Kurzem und bieten seitdem ihren CarSharing Services gemeinsam unter dem Namen
SHARE NOW an. Durch den Zusammenschluss können Kunden nun mit nur einer Anmeldung mehr als 20.000 Autos (smart, Mercedes-Benz, BMW, MINI) weltweit, davon über 3.200 Elektroautos, in 30 Städten in 13 Ländern auf 2 Kontinenten nutzen.
MILES: Ein weiterer Free-Floating Anbieter ist
MILES, der mittlerweile in 5 Städten in Deutschland vertreten ist. MILES unterscheidet sich dabei von Sixt Share und SHARE Now darin, dass nicht nach Minuten, sondern nach Kilometern abgerechnet wird. Das kann bei dem starken Verkehrsaufkommen ein Vorteil sein und Kosten sparen. Im Einsatz sind neben Fahrzeugen von Audi (z.B. Audi A1 und Audi A2) überwiegend VW Polos. Mittlerweile können auch ohne Kaution Transporter bei MILES gemietet und an jedem beliebigen Standort wieder abgeben werden.
WeShare: Der Autokonzern Volkswagen bietet mit dem Angebot WeShare einen weiteren flexiblen Carsharing Service an. Das Besondere ist, dass der Service dabei nur auf voll elektrische Fahrzeuge setzt.
Auch das stationsbasierte Carsharing Angebot steigt stetig an. Der größte stationäre CarSharing Anbieter in Deutschland ist
Flinkster, ein Angebot der Deutschen Bahn Tochter DB Rent. Mit ca. 4.500 Fahrzeugen und mehr als 300.000 registrierten Kunden ist Flinkster in mehr als 300 Städten in Deutschland vertreten. Zwei weitere große Anbieter im Bereich des stationsbasierten CarSharing sind
Stadtmobil und Cambio. Stadtmobil hat ca. 2.600 Fahrzeugen mit mehr als 60.000 registrierte Kunden und ist in über 180 Städten in Deutschland vertreten.
Cambio ist mit knapp 1.600 Fahrzeugen und knapp 80.000 Kunden in 25+ Städten in Deutschland aktiv.