Im klassischen Sinne ist BikeSharing die organisierte gemeinschaftliche Nutzung eines oder mehrerer Fahrräder. Es eignet sich besonders auf kurzen Strecken im urbanen Raum und ist eine sinnvolle Ergänzung zum ÖPNV. Solche BikeSharing- oder auch Fahrradverleihsysteme finden sich mittlerweile weltweit in fast jeder größeren Stadt. Verschiedene Anbieter bieten dabei Fahrräder im öffentlichen Raum oder an öffentlich zugänglichen Stationen zur Miete an, wobei man zwischen stationsgebundenen und stationslosen, flexiblen BikeSharing Systemen unterscheidet. Bei stationsgebunden Fahrradverleihsystemen können Räder an eingerichtete Station gemietet werden. Die Rückgabe der Fahrräder und das Beenden der Miete muss ebenfalls an den dafür eingerichteten Stationen passieren. Mittlerweile gibt es auch eine Reihe an stationslosen, flexiblen Fahrradverleihsystemen. Die Räder können dabei dann flexibel innerhalb eines fest definierten Geschäftsgebietes gemietet und auch wieder abgestellt werden.
Die 2014 in den Niederlanden gegründete Firma Swapfiets verfolgt mit ihrem Leihradsystem einen neuen Ansatz. Der entscheidende Unterschied zu klassischen Bikesharing Angeboten ist, dass man bei Swapfiets ein hochwertiges Fahrrad monatsweise gegen eine feste Grundgebühr mieten kann. Das Fahrrad Abo ist mittlerweile in vielen deutschen Städten angekommen. Das Erkennungsmerkmal der Leihräder ist das blaue Vorderrad.
Das Fahrrad Abo von Swapfiets lässt sich online über Webseite bestellen. Nach Bestellung erfolgt die Auslieferung des Rades an den angegebene Adresse und bleibt je nach abgeschlossener swapfiets Vertragsdauer im Besitz des Kunden. Die Swapfiets Mindestlaufzeit für ein Abonnement beträgt dabei 1 Monat, wobei swapfiets monatlich kündbar ist. Das Fahrrad Abo Swapfiets kündigen ist also problemlos monatlich möglich. Sollte das Fahrrad im Laufe der Nutzung beschädigt sein, kann man den Swapfiets Reparaturservice zwischen 08:00 und 22:00 Uhr erreichen. Die Reparatur ist im Fahrrad-Abo bzw. enthalten.
Swapfiets ist in den Niederlanden, Belgien, Dänemark und seit 2018 mit ihrem Fahrrad Abo aktiv. Ursprünglich startet Swapfiets seinen Service in Deutschland in Münster und konzentrierte sich dabei in ersten Linie auf das studentische Umfeld. Mittlerweile sind die Swapfiets Räder mit dem blauen Vorderreifen in über 20 deutschen Städten, wie z.B. in Aachen, Berlin, Braunschweig, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Freiburg, Göttingen, Halle, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Karlsruhe, Kiel, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Münster und Oldenburg. Insgesamt soll es in Deutschland mehr als 25.000 Swapfiets geben, wobei die Zahl jeden Tag um 50 neue Räder anwächst.
Das generelle Fahrrad ist ein Allzweckfahrrad, 28-Zoll mit Unisex-Rahmen. Es ist mit einen Frontgepäckträger, einem fest installiertem Licht und einer sieben Gang-Schaltung ausgestattet. Zudem werden die Swapfiets Räder mit einem stabilen Doppelschloss ausgeliefert, welches vor Diebstahl schützen soll. Swapfiets bietet ihr Radmodell in verschiedenen Variationen an. Die Räder des Modells Deluxe 7 gibt es in den Farben schwarz, dunkelgrau, dunkelblau und pistazie, wobei das Vorderrad immer in blau gehalten ist. Neben dem klassischen Modell Deluxe 7 bietet Swapfiets noch ein Hollandrad ohne Gangschaltung und mit dem Power 7 ein Elektro-Fahrrad an. Seit kurzem bietet Swapfiets neben dem klassischen Fahrrad auch e-Scooter und e-Roller zur monatlichen Miete an.
Die Swapfiets Preise bzw. Swapfiets Kosten können je nach Stadt leicht variieren. Aber grundsätzlich lässt sich festhalten, dass ein Swapfiets Fahrrad-Abo für das einfache Modell Deluxe 7 knapp 20€ im Monat inkl. aller Reparaturkosten kostet. Azubis und Studenten können das Fahrrad Abo schon für 17,50€ abschließen.
- Fahrradmodell Deluxe 7 (7 Gänge) | 19,90 Euro pro Monat (+19,50 Euro einmalige Kosten)
- Fahrradmodell Original (Ohne Gänge) | 16,90 Euro pro Monat (+19,50 Euro einmalige Kosten)
- e-Bike Modell Power 7 (7 Gänge) | 75,00 Euro pro Monat (+19,50 Euro einmalige Kosten)
- e-Scooter Modell e-Kick | 40 Euro pro Monat (+19,50 Euro einmalige Kosten)
- e-Roller Modell e-Scoot 1800 | 119,50 Euro pro Monat (+19,50 Euro einmalige Kosten)
Die Swapfiets Bikes werden ausschließlich zur monatlichen Miete angeboten, ein Swapfiets kaufen bzw. das Swapfiets Fahrrad kaufen ist nicht möglich. Sollte das Swapfiets gestohlen werden, so ist dies ebenfalls in Abo abgesichert. Man erhält bei einem entsprechenden Diebstahl umgehend ein neues Rad bereitgestellt. Es wird hier lediglich eine Selbstbeteiligung von 60€ erhoben.
Klassische BikeSharing-Anbieter finden sich mittlerweile weltweit in fast jeder größeren Stadt. Weltweit soll es mehr als 1.200 solcher Anbieter geben bei einer Fahrradanzahl von über 10 Millionen.
Nextbike ist europäischer Marktführer im Bereich BikeSharing. Der Fahrradverleiher wurde im Jahr 2004 gegründet und hat seinen Firmensitz in Leipzig. Nextbike ist weltweit in über 25 Ländern und mehr als 300 Städten vertreten und bietet stationsbasierte, flexible und gemischte Fahrradverleihsysteme an. Nextbike setzt dabei auf zwei Arten von Geschäftsmodellen:
(1) Eigenbetrieb und (2) Lizenzbetrieb. Während sich die Hardware beim Eigenbetrieb im wirtschaftlichen Eigentum von nextbike befindet und komplett von nextbike in Eigenregie betrieben wird, werden die Systeme (Hardware)beim Lizenzgeschäft komplett an den jeweiligen Betreiber veräußert. Nextbike übernimmt dabei in der Regel im Lizenzgeschäft lediglich die softwareseitige Steuerung des Fahrradverleihsystems.
Ein weiterer großer Bikesharing Anbieter neben nextbike ist
Call-a-Bike von der Deutsche-Bahn-Tochter Deutsche Bahn Connect. Das BikeSharing-System existiert in verschiedenen Versionen und nicht in jeder Stadt nach dem gleichen Prinzip. Einmal registrierte Kunden können allerdings Fahrräder in jeder beliebigen Stadt, zu den jeweils geltenden Konditionen, ausleihen. Die Stationen für finden sich bundesweit in über 60 Städten und ICE-Bahnhöfen, so dass man mit einer einmaligen Anmeldung Zugriff auf über 16.000 Fahrräder hat.